Klicken wir uns durch Websites von Pferdedienstleistern wie mobilen Reitlehrern, Huforthopäden, Pferdephysiotherapeuten oder Pferdeosteopathen, dann fallen uns immer wieder dieselben Fehler auf. Fehler, die nicht nur der Sichtbarkeit bei Google schaden können, sondern auch potenzielle Kunden verprellen.
Schauen wir uns nachfolgend die 10+1 größten Fehler von Website-Texten bei Pferdedienstleistern an und suchen gleichzeitig nach Lösungen, um die Website-Texte präziser und zielführender zu formulieren.
1. Herzlich willkommen – der Begrüßungstext
Mein wohl am meisten gehasster Punkt, den ich immer und immer wieder auf Startseiten von Pferdedienstleistern sehe: das Herzlich willkommen auf meiner Website! Dieser Satz mag nett gemeint sein, nimmt aber wertvollen Platz weg.
Sehen wir uns folgende Startseite einer Hufpflegerin an:
Außer ein fettes Herzlich willkommen sticht kein anderer Text ins Auge. Aus den links aufgeführten Kontaktdaten erfahren wir, dass es sich um ein Hufpflegezentrum handelt. Es fehlen aber Infos darüber, welche Hufprobleme sie angeht, welche Lösungen sie anbietet, wie sie arbeitet und zu welchem Raum Ahnatal gehört.
Hinzu kommt, dass der Rest der Seite aus veralteten Neuigkeiten besteht. Hier haben wir das Problem, dass auch diese dem potenziellen Kunden nichts mehr bringen, keinen hilfreichen Informationsgehalt haben und dazu den Eindruck vermitteln, dass die Seite nicht aktuell gehalten wird. Je älter die „Neuigkeiten“ sind, desto mehr kann es den Besucher verunsichern – praktiziert sie überhaupt noch?
💡So geht’s besser: In diesem Beispiel könnte der Titel/die Überschrift lauten: „Hufe auf Trab – das Zentrum für Hufpflege, Hufschutz und Pferdegesundheit in Ahnatal, Raum Kassel“
👀 Die Startseite ist die wichtigste und erste Seite, die du optimieren solltest. Lies hier, wie du deine Startseite korrekt aufbaust.
2. Mit Superlativen um sich schmeißen
Mit dem Besten der Besten sollte man in der Verwendung vorsichtig sein. Superlativen verleihen nicht nur einen negativen Beigeschmack, sondern enttäuschen auch, wenn man dann nicht liefert. Zwar können wir den Service dieser Hufpflegerin nicht beurteilen, aber was soll denn eine kompetente Hufbearbeitung sein?
Jeder kann von sich behaupten, Kompetenz zu haben. Beispiele liefert sie hier keine. Soll ich ihre Kompetenz erst herausfinden, wenn ich sie gebucht habe? Puh, das ist aber schon sehr riskant, wenn man bedenkt, dass es um die Hufgesundheit meines Pferdes geht.
Auch wirkt die Aufforderung zur Kontaktaufnahme ziemlich herrisch. Fast so, als würde sie einem das Hufmesser auf die Brust setzen.
💡So geht’s besser: Zeige deine Kompetenz durch Beispiele aus der Praxis (Bilder, Erfahrungsberichte) gepaart mit deinen Fortbildungen. Testimonials leisten hierbei für dich ebenfalls einen wichtigen Beitrag. Diese kommen übrigens auch auf die Startseite, wie du hier lesen kannst.
3. Der Klassiker: Keine Suchmaschinenoptimierung, keine Keywords
Das A & O zielführender Website-Texte ist die Suchmaschinenoptimierung. Das Verwenden von relevanten Keywords ist ausschlaggebend dafür, dass Google deine Website für bestimmte Suchanfragen deiner potenziellen Kunden ausspielt. Klicken wir uns durch den Website-Dschungel des Pferdesektors, kommen uns nur wenige Seiten unter, die sich mit der SEO und den für ihre Dienstleistung relevanten Keywords auseinandergesetzt haben. Hier wurde ganz klar die Keyword-Recherche und Zielgruppen-Analyse missachtet.
Damit hast DU einen entscheidenden Vorteil, wenn du deine Website optimieren möchtest: Es sind so wenig Websites auf Suchmaschinen optimiert, dass dich deine Anpassungen in Google wohl ziemlich schnell nach oben katapultieren werden.
Ein Beispiel für gut verwendete Keywords inklusive lokalen Bezug (Raum Berlin) ist diese Seite einer mobilen Pferdetrainerin:
💡Das geht noch besser: Was jetzt noch fehlt, ist die Erwähnung, auf wen ihre Leistungen ausgerichtet sind: Freizeitreiter oder Turnierreiter? Nur Reiter bestimmter Pferderassen oder ist jeder in ihrem Kontaktformular willkommen? Außerdem fehlt der Kontaktbutton mit der Aufforderung, sie bei Neugierde zu kontaktieren.
4. Keyword-Kannibalismus
Im Zusammenhang von fehlender oder falscher SEO kommt es auch oftmals vor, dass die Unterseiten der Website gegeneinander ausgespielt werden. Stichwort: Keyword-Kannibalismus. Jede Seite – deine Startseite und deine Angebotsseiten – sollten sich auf einen Hauptschlüsselbegriff fokussieren. Verteilst du dieselben Schlüsselbegriffe auf alle Seiten, verwirrst du nicht nur Google, sondern auch deine Kunden. Denn es geht ja nicht allein um einzelne Begriffe hier, sondern um den Gesamtinhalt und Fokus deines Angebots. Fokussierst du dich pro Seite auf einen Hauptbegriff, strukturiert sich deine Website viel klarer und hilft deinem potenziellen Kunden, sich in deinem Angebot leichter zurecht zu finden.
💡So geht’s richtig: Lege für jede deiner Leistungen eine eigene Angebotsseite an und fokussiere dich pro Seite auf ein Hauptkeyword inklusive seiner Synonyme.
Suchmaschinenoptimierte Texte für dein Pferdebusiness zu schreiben ist die Kunst, die Balance zwischen Handwerk und Stil zu finden. Du willst wissen, ob dir dieser Balanceakt mit deinen Website-Texten gelungen ist? Schau dir dazu hier mein Angebot an, Website-Texte Korrektur zu lesen.
5. Über mich-Seiten als langweiliger Lebenslauf
Wer ist nicht stolz auf seine Weiterbildungen, Zertifikate und Meilensteine im beruflichen Leben. Und gewissermaßen schauen potenzielle Kunden bei ihrer Suche eben auf diese Dinge. Wir wollen sichergehen, dass die Person, der wir unser Geld und unser Pferd anvertrauen, auch tatsächlich etwas auf dem Kasten hat. Deswegen lieben es Pferdeexperten, jede noch so kleine Weiter- und Fortbildung listenartig aufzuführen. Aber Theoriewissen ist eben nicht immer mit tatsächlichem Können gleichzusetzen.
💡So geht’s besser: Um das langweilige Auflisten deines Lebenslaufs aufzulockern, aber auch um deine Expertise zu untermauern, füge zu deinen Meilensteinen Praxisbeispiele hinzu. Wie und wo hast du das Theoriewissen bereits in der Praxis erfolgreich umgesetzt? Hast du Bilder hierfür? Kunden von Pferdedienstleistern kaufen nicht Wissen ein, sondern fundierte Leistungen. Pferdemenschen sind Pragmatiker, der Theorie muss Praxis folgen. Und deine potenziellen Kunden überzeugst du am besten, indem du dein Wissen veranschaulichst.
6. Die Öde der Textwüsten
Manche Pferdedienstleister wie nachfolgender Hufpfleger meinen, ihre Expertise mit viel Text veranschaulichen zu müssen. Aber wer liest sich bitte diese Textwüste durch, wenn er doch einfach nur einen geeigneten Hufpfleger finden will?
Dies ist zudem die Angebotsseite!!! des Hufpflegers – also eine Seite, die für seinen Umsatz relevant wäre! Ich schreibe hier bewusst im Konjunktiv, denn sein wir mal ehrlich: Wer klamüsert sich das Angebot in dieser Flut an Buchstaben zusammen? Hier ist übermäßig viel Potenzial verschenkt worden, weil der Besucher auf dieser Seite nicht bis zum eigentlich Angebot durchdringt. Vielmehr bricht er nach einmal Blinzeln ab und verschwindet wieder.
💡So geht’s richtig: Habe wie beim Aufbau deiner Startseite im Hinterkopf: Für den ersten Eindruck hast du gerade einmal 2,6 Sekunden Zeit. 2,6 Sekunden, in denen sich dein Besucher ein Bild von der Seite macht. Schaffe mit kurzen Textblöcken, stimmungsvollem Farbdesign, Fotos und hervorgehobenen Schlüsselbegriffen Klarheit über den Inhalt der Seite. Auf den ersten Blick muss ersichtlich sein, was du machst, was du anbietest und welche Probleme du ansprichst. Mache es deinem Besucher so einfach wie möglich, ein Kunde zu werden.
7. Disharmonie von Text und Design
Weshalb wir auch beim nächsten Punkt sind: Das Zusammenspiel von Text und Design.
Wenn das Textdesign zu Augenschmerzen führt, hast du nichts gewonnen. Potenzielle Kunden suchen nach einer Lösung für die Schmerzen/Probleme ihrer Pferde und ihrer selbst. Wenn sie dann aber beim Besuch deiner Website die Augen zusammenkneifen müssen, um überhaupt etwas zu erkennen, verprellst du sie nur.
💡So geht’s richtig: Halte den Hintergrund so einfarbig wie möglich, damit der Text gut zur Geltung kommt und verwende eine Textfarbe, die sich deutlich vom Hintergrund abhebt. Bilder oder gar Bewegtbilder im Hintergrund sind nicht nur optisch fraglich, sondern können auch je nach Größe des verwendeten Bildes die Ladegeschwindigkeit deiner Website massiv heruntersetzen. Denke daran, du bietest keine Grafikleistungen an, also brauchst du kein aufwendiges Portfolio auftischen. Du bist Pferdedienstleister, das sollte mit Text und Design unterstrichen werden.
8. Keine Handlungsaufforderung
Ein großer Fehler, der sich so gut wie auf allen Websites wiederholt: die fehlende Aufforderung zur Kontaktaufnahme. Entweder es fehlen die Kontaktdaten auf den Seiten gänzlich und sie lassen sich nur versteckt im Impressum finden. Oder sie stehen als winzige Fußnote am Ende der Seite, ohne eine freundliche Ermutigung, sie auch zu verwenden. Ich habe diesen Fehler selbst auf meiner Autorenseite gemacht: Ich wollte nicht zu aufdringlich wirken und die Leute nötigen, mein Buch zu kaufen. Bis ich eine „empörte“ Nachricht einer Leserin erhielt, wie schlecht sie es fand, dass sie den verdammten Kaufbutton nicht finden konnte!
💡So geht’s richtig: Nimm deinen Kunden an die Hand, senke die Hemmschwelle der Kontaktaufnahme, indem du sie gezielt dazu aufforderst.
Und gehe nicht sparsam damit um. Verteile deine Kontaktbuttons an geeigneten Stellen ruhig mehrmals auf einer Seite. Nicht nur auf den Angebotsseiten, sondern bereits auf der Startseite. Vermeide es, einfach nur einen kalten, nichts sagenden Button mit „Kontaktformular“ hinzuklatschen. Setze die Hemmschwelle durch ermutigende Worte herab: Schreibe mir gerne, lass uns gemeinsam XY erreichen, rufe mich gerne jetzt an sind einige Beispiele, die zu deiner gewünschten Handlung motivieren.
9. Ich, ich, ich anstatt du, du, du
Denke daran, dass du als Dienstleister den Kunden im Fokus hast – nicht dich selbst. Viele Pferdeexperten neigen dazu in ihren Website-Texten sich und ihr Wissen zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Das Egozentrische ignoriert allerdings die Kundenbedürfnisse und sollte weder Sinn deiner Internettexte noch deines Angebots sein. Aus diesem starken Ich-Bezug heraus entstehen dann auch viel verwendete Formulierungen wie ich helfe dir oder ich unterstütze Sie. Klar, es kommt immer auf den Kontext an und ja, du als Experte wirst für die Lösungsfindung bezahlt. Allerdings musst du auch aufpassen, dass du mit deinen Formulierungen nicht herablassend klingst oder dich zum Ober-Guru schreibst.
💡So geht’s richtig: Beginne so wenig Sätze mit Ich wie möglich. Tausche sie durch wir und gemeinsam aus. Damit deutest du an, dass du deinen Kunden aktiv in den Lösungsweg miteinbindest. Auch fühlt sich der Leser dadurch mehr angesprochen und mit dir verbunden und wird eher dazu geneigt sein, sich näher mit deinem Angebot auseinanderzusetzen.
10. Unprofessionelles Auftreten durch Fehler im Text
Autsch, das tut weh! Tippfehler, Rechtschreibfehler, falsche Grammatik und Zeichensetzung: Es sind diese kleinen Tippfehlerchen, die gleich deinen ganzen Text unprofessionell anmuten lassen und negativ zu deinem ersten Eindruck beitragen.
Hier wurde die Startseite nicht nur mit einer nutzlosen Begrüßung eingeleitet, sie wurde auch noch falsch geschrieben. In Großbuchstaben. Das ist peinlich und wirkt unprofessionell.
Auch das übermäßige Verwenden von Füllwörtern (auch, mal, äußerst, insbesondere etc.), die den Text aufblähen, gleichen dem Äh der wörtlichen Rede. Der Text eines Blogs kann ruhig ausladender gestaltet sein, aber Website-Texte müssen klar und prägnant formuliert sein.
💡So geht’s richtig: Checke alle deine Texte auf die richtige Schreibweise und Zeichensetzung. Da man bei den eigenen Texten schnell betriebsblind wird, lies sie dir laut vor und lasse sie von jemandem gegenlesen. Zum Beispiel von mir: Ich lese deine Website-Texte Korrektur und gebe auch Tipps, was du besser machen kannst.
Bonuspunkt: 11. Keine interne Verlinkung
Wie du in meinem Blogartikel „Was gehört auf die Startseite meines Pferdebusiness‘“ gelernt hast, ist eine klare Navigation für die Umwandlung von Website-Besuchern zu Kunden absolut notwendig. Ich sehe es ebenfalls oft auf Websites, dass über ihre Architektur nicht bis zum Giebel nachgedacht wurde. Die Seiten existieren alle für sich, aber bilden kein verzweigtes Grundgerüst. Für kleine Seiten kann eine sehr einfache Website-Struktur durchaus hilfreich sein. Je mehr du allerdings die Unterseiten, beispielsweise dank eines Blogs, miteinander verlinkst, bekommt nicht nur dein Besucher ein genaues Bild von deinen Leistungen. Auch Google kann damit deine Website viel besser lesen, auf Aktualität und Qualität prüfen und damit auch die Relevanz deiner Seite höher einstufen. In der Folge wird deine Seite häufiger ausgespielt, deine Reichweite steigt.
Wichtig: Die Rede ist von internen Verlinkungen, nicht Verlinkungen zu anderen Seiten, wie beispielsweise dem Institut, wo du dein Zertifikat erworben hast. Behalte die Leute auf deiner Seite!
Das ist jetzt alles ziemlich viel gewesen, oder?
Aber kein Problem. Du musst nicht Marketing studiert haben, um deine Website und ihre Texte zu optimieren. Gehe wie im Pferdetraining Schritt für Schritt vor und beseitige eine Baustelle nach der anderen.
Wenn du ein professionelles Feedback inklusive Checkliste zu deinen Website-Texten haben willst, dann schau dir mein Angebot Korrekturlesen hier an.
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Die Startseite ist das Eingangsportal sowohl deiner Website als auch deines Pferdebusiness. Ihr solltest du von allen Webseiten die größte Aufmerksamkeit schenken.
Lerne hier den einfachen Aufbau einer Startseite kennen und was du bei der inhaltlichen Erstellung bedenken musst.
Mit Mehrwert und kurz und bildhaft schreiben – das sind nur zwei Tipps, wie du Website-Texte schreibst, die Leser in potenzielle Kunden umwandeln. Lerne hier, wie du zielführende Website-Texte schreibst.
Überschriften, die catchen, sind nicht nur das i-Tüpfelchen von überzeugenden Website-Texten. Sie sind das Erste, was beim Scannen der Gesamtseite ins Auge sticht. Wähle deine Überschriften also weise!
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